Bevor wir heute weitergefahren sind, gab´s noch eine kleine Panne: die Schnur, mit der man die Abdeckung des Dachzeltes herunterzieht, war abgerissen. Man muss also hochklettern, um sie wieder zu befestigen, früher ein Job, um den die Kinder sich gestritten haben, nun ist Anne heldenhaft hochgeklettert (mehr oder weniger in der Fortbewegungsart der Seelöwen (:-)).
Dann ging´s los, zunächst nach Trelew, dort ist „das Paläontologische Museum“ Argentiniens, mit den größten/vollständigsten Dinosaurierskelettfunden der Welt, schon beeindruckend. Patagonien zählt weltweit zu den besten Dinosaurierfundorten. Es gab im Museum auch eine prähistorische Riesenspinne. Dies nahm Anne zum Anlass, sich bei einer englischsprachigen Museumsangestellten nach der schon beschriebenen Riesen-Pampa-Spinne zu erkundigen, ein echter Fehler, denn die hat ihr erzählt, man dürfe eine solche nicht tot schlagen, weil dann Tausende von kleinen Spinnen frei würden, dann hätte man echt ein Problem. Beim Campen seien außerdem die vielen giftigen Skorpione viel gefährlicher…..Räuberpistole oder nicht, Anne hat kurzfristig darüber nachgedacht, dass 5 Monate in Bayern vielleicht auch ganz schön gewesen wären….
Nach dem Museumsbesuch fuhren wir noch nach Gaiman (>walisisch). Da wir unsere touristischen Pflichten schon damit erfüllt hatten, Chingi vor dem einzigen argentinischen Eisenbahntunnel auf der Atlantikseite (! (:-) Superlative überall) zu fotografieren, verzichteten wir auf Scones mit Cream und Tea, sondern schauten uns nur die schönen Häuschen mit den Rosenbeeten davor an.
Schließlich fuhren wir noch 3 Stunden die Ruta 3 herunter durch die endlose Pampa, diesmal immerhin asphaltiert bis an die Küste nach Camarones, wo wir auf einem schönen Campingplatz direkt am Hafen Quartier bezogen.
Noch ein kurzer Exkurs zum Thema Asado, weil es in Argentinien so einen wichtigen Stellenwert hat.:
Jedes noch so kleine Dorf hat auf jeden Fall (außer dem Maradonna-Memorial) zwei Sachen: einen Fußballplatz und eine Asado-Area. Natürlich hat auch jeder einzelne Platz auf dem Campingplatz einen gemauerten Grill mit Rost. Häufig gibt es noch eine zusätzliche Asodo-Area mit noch mehr Grills und Tischen dazu. Asado hat eine sehr wichtige Bedeutung in Argentinien. Man trifft sich am Wochenende mit Freunden oder Familie und grillt ungeheuere Massen von überaus leckerem Rindfleisch (irgendwas muss ja auch mit den ganzen Rindern passieren).
Ein typisches Asado zieht sich einige Stunden hin und beinhaltet eine ganze Abfolge von Fleisch: Chorizos (gewürzte Bratwurst), Morcilla (Blutwurst), Chinchulines (Därme nur mit Milch genährter Rinder), Rinones (Niere), Asado deTira (Rippchen), Pulpa (Rindfleisch ohne Knochen), Lomo (Filetstück) und Bife de Chorizo (Rumsteak). Die Kunst des kompetenten Grillmeisters (selbstverständlich macht das der Mann) besteht darin zu richtigen Zeit das richtige Fleisch optimal gegrillt zu haben. Danach ist dann hoffentlich jede satt! Argentinien ist definitv kein Land für Vegetarier, Gemüse gibt’s auch nicht sonderlich viel im Angebot, meistens nur Kürbis, Zwiebel, Kartoffel, Paprika und Tomate, manchmal noch Zucchini. Anne ist schon ganz angefixt und hat sich gestern ein Rindersteak als Vorspeise reingehauen.
Auch unser Campingplatz hat – wie immer – viele Asadostellen, wir benutzen den gemauerten Grill sehr gern als Windschutz für unseren Gaskocher. Obwohl wir praktisch die ganze Zeit am Meer sind, ist es uns bisher nicht gelungen, Fisch zu kaufen. Wir forschen aber weiter!











