Heute sind wir über die Ruta 1 zum Naturschutzgebiet Capo dos Bahias gefahren. Schotterstraße sind wir ja inzwischen gewohnt, aber diesmal kaum ein sehr steiles Auf und Ab dazu, teilweise so steil, dass man dachte oben würde es vielleicht nicht weiter gehen (und hoffentlich kein anderes Auto entgegenkommen).
Die Landschaft war unheimlich schön. Hügelig, grüner als sonst, das glitzernde blaue Meer und viele Guanakos. Hauptattraktion des Parks ist ein sehr langen Steg, auf dem man direkt an den brütenden Magellanpinguinen entlang gehen kann. Die kommen im September hierher, um in Erdlöchern zu brüten. Im November schlüpfen die Jungen, im Januar werden sie dann flügge. Nachdem sie dann im Februar/März ihr Federkleid nochmal gewechselt haben und halbwegs erwachsen sind, treten sie im April die lange Reise nach Brasilien an. Bis dahin schwimmen sie über 3000 km in einem durch und verbringen dort den Winter, aber nicht, weil es ihnen zu kalt wird, sondern ihrem Futter, den Anchovis hinterher.
Wir beobachten lange die Pinguine, sahen auch leere Eier und ein ganz kleines Baby. Auch sahen wir eine Möwe, die ein Pinguin-Ei klaute und mit ihm davon flog, dabei aber wiederum von einem Skua verfolgt wurde, der ihr das Ei abnehmen wollte. Bei dem Gerangel fiel das Ei dann ins Meer.
Anschließend fuhren wir noch über verschiedene Aussichtspunkte durch den Park nach Camerones zurück.
Apropos Route 1: Auf unserem Campingplatz war ein französisches Pärchen, ohne Auto in einem recht großen Zelt, worüber wir uns gewundert hatten. Das klärte sich wie folgt auf: Die beiden waren zwei Tage vor uns die Ruta 1 gefahren, an einer Stelle mußten sie durch den Schotter ein Stück hinunter, in ein – trockenes Bachbett o.ä.. Das sah eigentlich – sie hatten alles mit dem Handy dokumentiert – recht unproblematisch aus für ihren Landrover mit Dachzelt. Dann haben sie sich aber doch mit den Vorderrädern im feuchten Sand festgefahren und sind eingesackt und stecken geblieben. Währenddessen fing an an zu regnen (wohl eher zu schütten), die nächste Estanzia (Farm) war 12 km entfernt. Um es kurz zu machen: die LKW dort reichte nicht zum Herausziehen, die Polizei brauchte noch 4 Stunden zusätzlich, einen größeren heranzuschaffen, bis dahin war das Auto bis zu den Fenstern im Wasser/Schlamm. Jetzt ist es in der Werkstatt, diese vor Ort schafft es wohl, das Fahrzeug (bzw Motor und neue Lichtmaschine) wieder fahrbereit zu machen, nicht aber die komplette Autoelektrik, dafür müssen sie in die nächste, ca 300 km entfernte größere Stadt, ein echter Alptraum, aber immerhin ist den beiden nichts passiert, wir konnten den beiden wenigstens mit Matratzen aushelfen.






