18.11.22: Bootsausflug zur Isla Pingüino

Heute war wirklich – das erhoffte – Highlight. Nach einem schnellen Frühstück nahmen uns unsere holländischen Nachbarn mit zu Darwin Experiences. Dort gingen wir mit einigen Franzosen und Argentiniern an Bord eines Schlauchbootes mit der (uns schon in Montevideo empfohlenen) Naturführerin Roxana. Schon nach ein paar Kilometern tummelte sich eine große Schule von Commerson-Delfinen um unser Boot, so nah, dass man sie hätte anfassen können. Sie verfolgten auch noch mit einer unglaublicher Geschwindigkeit das Boot, als wir wieder schneller wurden, fast, als wollten sie um die Wette schwimmen.

Unterwegs sahen wir immer wieder schwimmende Pinguine, Kormorane und Albatrosse. Als wir uns der Pinguininsel näherten, schwammen auf einmal hunderte (tatsächlich nicht übertrieben) von Robben neben unserem Boot, die wie Delfine sprangen (für die wir sie deshalb auch zunächst gehalten hatten). Das Meer kochte förmlich. Als wir an einem Felsen vorbeifuhren, auf dem die Robben lagen, sprangen sie nochmal zu Hunderten ins Meer – echt ein unglaublicher Anblick – und schwammen dann neben dem Boot her!

Wir landeten auf der Insel an (das darf man nur in Begleitung von geschulten Mitarbeitern) und gingen drei Stunden zu Fuß über die Insel, die quasi nur aus braunen Felsen besteht. Viele davon sind mit organge-gelben Flechten überzogen, die Farbe liegt wohl an dem Guano. Am Strand lagen Seeelefanten und Seelöwen.

Ansonsten spazierte man zunächst direkt durch eine riesige Kolonie von brütenden Magellanpinguinen, die einem zum Teil auch auf ihren Wegen entgegenkommen. Sie stören sich kein bisschen an den Menschen, man hat das Gefühl, man könnte sie anfassen, aus dem Weg gehen sie einem nicht, erst recht zeigen sie keinerlei Fluchtreaktion.

Magellanpinguine legen immer zwei Eier im Abstand von vier Tagen. Diese (oder nur das größere, als kleineres – meist das erstgelegte – Geschwister kann man auch Pech haben) werden dann 40 Tage von beiden Eltern abwechselt bebrütet. Danach werden die Babies noch weitere 2-3 Monate von ihren Eltern betreut. Wir sahen sowohl Eier, als auch Pinguinbabies. In der Mitte der Insel steht ein alter Leuchtturm mit einem ein alten Haus. Hier wurde früher Öl aus Robbenfett gewonnen. Auf der anderen Seite der Insel beobachteten wir lange eine Kolonie von Rockhopper-Pinguinen, die noch keine geschlüpften Jungen hatten. Diese bewegen sich nicht nur hoppsend fort, sondern sehen mit ihrem gelben Federschmuck auf dem Kopf auch ziemlich lustig aus. Beide Pinguinarten leben aber streng getrennt und haben sogar eigene Stellen, wo sie ins Wasser gehen. Auch hier gab es wieder massenweise Skuas, die versuchen, Pinguin-Eier oder -Babies zu klauen. Wenn man in die Nähe ihrer Nester geriet, flogen sie einen direkt auf Kopfhöhe an, man musste dann schnell die Arme hochreißen, damit die einen höheren Punkt haben und nicht im Gesicht treffen. Das hat zum Glück auch mehrfach gut geklappt, obwohl man sich zunächst doch ganz schön erschrickt.

Gepicknickt haben wir dann bei einer Kolonie männlicher Seeelefanten, von denen sich – ganz klischeemäßig – ständig welche gerangelt haben.

Auf dem (wegen zwischenzeitlich aufgekommenen Windes etwas heftigerem) Rückweg trafen wir dann nochmal auf 2 verschiedene Delfin-Schulen, nocheinmal Comerson-Delfine sowie auf – deutlich größere – hier „südlicher Glattdelfin“ genannte, die sich ebenfalls einen Spaß daraus machten, ständig neben und unter dem Boot herzuschwimmen und zu tauchen und mit dem (echt extrem schnellen) Boot um die Wette zu schwimmen. Hierzu gibt’s weniger Fotos, weil wir uns doch mehr mit Zugucken befasst haben…

Ein wirklich gelungener Ausflug. Den Tag lassen wir vor unserem Zelt – mit Meerblick – ausklingen.

P.S. Wir freuen uns übrings immer sehr übere Kommentare und Feedbacks, vielen Dank dafür!

2 Kommentare

  1. Karin u.Manfred

    Es sind tolle Erlebnisse, sagenhaft,mit welcher Geschwindigkeit die Delphine durchs Wasser ziehen.super Aufnahmen,wir sind begeistert.karin und

  2. Wow, wie nahe ihr an den Tieren seid. Wirklich ein unglaubliches Erlebnis!!! Und so tolle Aufnahmen! Mit welcher Kamera macht ihr die? Und erstaunlich wie voll es im Wasser werden kann. Wie warm ist denn die Wassertemperatur? Ihr könnt sicherlich nicht baden gehen?! Liebe Grüße Gudrun

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