Heute morgen sind wir früh los, da wir schon um 9.00 Uhr im Hotel am Lago Grey sein mussten, um uns für die Bootsfahrt zum Grey-Gletscher einzuchecken. Als wir ankamen, mussten wir allerdings noch eine Stunde warten, da bis dahin unklar war, ob aufgrund des weiter bestehenden Sturms das Schiff heute überhaupt würde auslaufen können, gestern waren ja alle Fahrten abgesagt. Zum Glück wurde dann um 10.00 Uhr entschieden loszufahren. Wir mussten dann noch 45 Minuten am Strand entlanglaufen bis zum Schiff. Dort durften wir wegen des starken Sturms zuerst nur drinnen sitzen und bekamen aber interessante Erklärungen über den Gletscher (das hier zusammenhängende chilenisch-argentinische Gletschergebiet ist das drittgrößte Süsswasserreservoir der Welt (nach Antarktis und Grönland).
Nach einer recht schaukeligen Anfahrt erreichten wir den Grey-Gletscher, der in drei Sektoren aufgegliedert ist. Wir durften endlich an Deck und fuhren nah an den Gletscher heran. Es trieben – schon während der Anfahrt – immer wieder tiefblaue Eisberge vorbei. Die Blautöne des Gletschers sind wirklich unglaublich. Sie entstehen übrigens dadurch, dass kompaktes Eis alle Farben außer Blau absorbiert, dadurch können wir nur die Blautöne sehen. Obwohl es eiskalt war (wir hatten wirklich alle Pullover und Jacken übereinander an, die wir mithaben), extrem stürmte und zum Teil regnete blieben wir die ganze Zeit an Deck, weil der Gletscher einfach so faszinierend war.
Nach zwei Stunden wurde dann die Rückfahrt angetreten, bei der man noch einen Calafate-Piso-Sour on Gletschereis bekam. Das schmeckte zwar super lecker, der Alkohol nach dem kargen Frühstück war allerdings recht durchschlagend.
Deshalb erholten wir uns dann erstmal in der Lounge des Grey Hotels im Warmen mit einem tollen Blick in die Bucht mit den Eisbergen – irgendwie eine Mischung aus Südpol und Karibik – und – endlich mal – hervorragendem Internet, so dass wir die Blogs der letzten Tage hochladen konnten.
Gestärkt und aufgewärmt fuhren wir noch zu einer zweistündigen Wanderung zum Mirrador del Condor. Es ging sehr steil bergauf bis auf einen Bergkuppe. Zwischendurch stürmte es so stark, dass es Anne echt von den Füßen und umgerissen hat.
Obwohl Steffen heute morgen schon dreimal lautstark Simon and Garfunkles „El Condor Pasa“„aufgelegt“ und das Lied den ganzen Tag immer wieder gesungen und gepfiffen hat, haben wir bei der Wanderung nicht – wie erhofft – Kondore gesehen, selbst, dass wir es auf dem Gipfel nochmal sangen, hat nicht genützt. Wahrscheinlich konnten die Kondore es bei dem Sturm nicht hören oder es war selbst denen zu stürmisch. Wir sind auch selbst an einer Stelle gegen den Sturm kaum wieder runtergekommen.
Wir sind dann – vom ständigen Kampf mit den Elementen doch etwas erschöpft – nach Hause gefahren und mussten uns erstmal mit Brühe und Schlafsack auf dem Sofa aufwärmen; mit dem Blick auf die schneebedeckten Gipfel ein Gefühl von Winterurlaub, nur dass es nach 22.00 Uhr noch hell ist.
Da der Wetterbericht für hier weiter sehr arktisch ist,fahren wir morgen weiter nach El Calafate in den Nationalpark Los Glacieres, also zurück nach Argentinien.


























Wow, wie beeindruckend! Da packt mich sofort die Sehnsucht und die Reiselust… Grüßt bitte Patagonien von mir! (Habt ihr eigentlich schon Ceviche gegessen?) In Gedanken reise ich mit euch… Insofern vielen Dank, dass ihr eure wunderbaren Eindrücke und Erlebnisse mit uns teilt! Herzliche Grüße von Jascha und Kathrin
Einfach magisch schön !!!
… und ihr beide seht so angefüllt glücklich aus 🙂
Nach den vielen tollen Bildern, die ihr schon geschickt habt, ist das hier meine bisherige Favoritenserie. Diese Gletscher möchte ich auch sehen. Allerdings fände ich es nicht verkehrt, wenn das Wetter ein wenig freundlicher wäre. Eure Wetterextreme zwischen T-Shirt und Polaroutfit habe ich noch nicht so ganz verstanden. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ihr an einem Tag zwischen Sommer und Winter wechselt und am nächsten Tag wieder zurück. So geht das hier in Europa irgendwie nicht. 🙂