20.2.23: Mikkelsen Harbour und Cierva Cove

Heute mussten wir schon um 7.30 Uhr aufstehen und frühstücken, weil schon um 8.30 Uhr der erste Landgang für unsere Gruppe anstand. Über Nacht sind wir weiter Richtung Antarktis-Peninsula und Trinity Island gefahren und wurden nach der gleichen Prozedur wie gestern mit dem Zodiac sehr nah an einem Gletscher vorbei zu der kleinen Insel Mikkelsen Harbour gefahren. Dort konnten wir uns wieder auf abgesteckten Wegen bewegen und Robben und Pinguine (diesmal Gentoo-Pinguine) beobachten. Außerdem waren auf der Insel noch Überreste einer alten Walfangstation, so konnte man noch ein altes Bootswrack und viele Walknochen sehen.

Wieder zurück haben wir erstmal Kaffee getrunken (vor dem Ausflug muss man sich mit Trinken zurückhalten, natürlich darf dort NICHTS zurückbleiben…) und uns mit einem Amerikaner aus Nappa Valley festgequatscht.

Nach dem Mittagessen mussten wir uns schon für die zweite Exkursion fertigmachen. Das Schiff war inzwischen weiter gefahren und wir lagen wieder in einer Bucht mit vielen Gletschern, der Cierva Cove, vor Anker. An Land befindet sich eine argentinische Forschungsstation, die wir aber aufgrund von Covid nicht besuchen dürfen.

Wir machten eine fantastische Zodiactour, durch Eisschollen vorbei an riesigen blauen Eisbergen. Wir sahen verschiedene Robben auf Eisschollen liegen und eine unglaubliche weiße Bergwelt. Wir haben totales Glück mit dem Wetter, so einen Tag mit nur Sonnenschein hat es in dieser ganzen Saison nur fünfmal gegeben und ist für den jetzt einsetzenden Winter eigentlich völlig unwahrscheinlich.

Steffen ging anschließend noch an Deck schwimmen und in die Sauna. Anne hat sich leider erkältet und war deshalb vernünftig.

Das täglich abendliche Recap und Briefing fiel heute sehr kurz aus, da es draußen von dem jetzt wieder fahrenden Schiff so einen tollen Sonnenuntergang und Buckelwale zu sehen gab. Allerdings war es jetzt auf Deck so kalt, dass man es wirklich nur sehr kurz aushalten konnte.

Nach einem Aufwärm-Drink in der Oberservation-Lounge ging es auch schon zum Abendessen. Das Essen hier ist wirklich unglaublich lecker, jeden Tag nach der Küche eines anderen Landes (bisher hatten wir Portugiesisch, Japanisch und Französisch). Wir redeten lange mit vier Chinesen, die über Japan nach Kanada eingewandert sind, das war super interessant.

Um 21.30 Uhr gab es dann noch einen Dokumentarfilm im Auditorium über Shackelton, der mit seiner Mannschaft 1914 eine Expedition in die Antarktis gemacht hat. Allerdings fror ihr Schiff im Eis fest. Statt im Frühjahr einfach aufzutauen, wurde das Schiff von den Eismassen eingequetscht und zerstört. Shackelton fuhr mit einem kleinen Rettungsruderboot fast 1000 km über das Meer, überquerte noch zu Fuß eine unwegsame Insel samt Gletscher und nach zwei Jahren konnte die gesamte Mannschaft gerettet werden, wirklich sehr beeindruckend.

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