Nach dem Frühstück, das wir mit zwei Argentiniern, die auch auf dem Zeltplatz sind, zusammen eingenommen haben, sind wir wie geplant zu den noch 70 km entfernten Saltos de Moconá aufgebrochen. Man muß sich vorher erkundigen, ob der Wasserstand gerade für eine Besichtigung geeignet ist, as hängt von der Wassermenge im Flußbett ab, zum Glück hatten wir insoweit grünes Licht bekommen…
Die Fahrt ging immer weiter durch den Regenwald. Im Nationalpark angekommen, machten wir erstmal die obligatorische Bootstour, denn nur so kann man die längsten Längswasserfälle der Welt (wo wir hier gerade die Superlative abgrasen) sehen.
Exkurs Längswasserfall: Okay, wir wussten vor unserer Reise auch nicht was Längswasserfälle sind…
Bei den Saltos de Moconá handelt sich um eine ca 3 km lange Schlucht mit Wasserfällen parallel zum Flussbett und zur Fließrichtung des Rio Uruguay, deren Höhe (und Sichtbarkeit) von dem Wasserdurchfluss abhängt. Der Rio Uruguay fließt an dieser Stelle in einem Canyon, der bis zu 150 m tief ist.
Die Saltos de Moconá sind Wasserfälle zwischen 0 und 10 m Höhe, je nach Wasserstand, die für etwa 3 km den Verlauf des Flusses Uruguay an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien unterbrechen. Die Besonderheit ist, dass sie nicht quer zum Wasserverlauf sind, sondern längs. Es handelt sich dabei um eine einzigartige geologische Anomalie. Eine Verwerfung, die entlang des Rio Uruguay (quasi im Flußbett) verläuft, hat Balkone geschaffen, die bis zu 15 m hoch und 3 km lang sind. Dadurch stürzt das Wasser des Flusses, das eigentlich in einem tiefen Canyon verläuft, je nach Wasserstand bis zu 10 m ab.
Die 3 km Fahrt im aufgewühlten Wasser des Rio Uruguay entlang der Wasserfälle war toll, zumal wir das Glück hatten, dass die Höhe der Fälle durchschnittlich 6 m betrug. Wenn man Pech hat ist das Wasser so hoch, dass die Fälle vollständig verschwinden (weil dann sozusagen das Wasser auch in dem Teil, in den es stürzt, so hoch ist, dass man die Abbruchkante gar nicht mehr sieht, der Fluß hat dann auf einer Seite 70 – 150 m Tiefe, auf der anderen dann ca 10 m).
Danach machten wir uns trotz der Temperaturen noch tapfer auf zu einem Trail durch den Dschungel. Das ist schon toll, wir sahen verschiedene Vögel und einmal, als Anne an einer Liane zog, weckte sie damit wohl ein paar Affen, die daraufhin über uns hinweg turnten.
Als wir nach einem Picknick gerade weiterfahren wollten, trafen wir deutsche Overlander aus Rostock, mit denen wir über die Whatsupp-Gruppe schon viel Kontakt gehabt, die wir aber noch nie getroffen hatten. Wir setzten uns dann noch für einen netten Plausch ins Cafe, bevor wir zurück zum Platz fuhren und unser Abendessen kochten..


















