6.11.22 Wieder nach Argentinien

Da der Wind zu stark war und wir kein Kochzelt aufgebaut hatten, sind wir morgens direkt los, zum Frühstück nach Carmelo. Die Fahrt dauerte länger als geplant, da auf unserer Strecke ein Radrennen stattfand und wir immer wieder sehr langsam fahren mussten. Für die Radrenninteressierten – Hallo Franz – wirklich interessant, wie wie viele unterwegs waren. Uruguay hat ja nur gut 3 Mio Einwohner, aber gefühlt alle Sportler), wie gut sie durchgängig von Polizeifahrzeugen geschützt waren, die den restlichen Verkehr immer mal von der Strasse gedrängt haben, dazu die Versorgungsfahrzeuge, die auch immer mal – durch Nebenherfahren – die Gegenspur blockiert haben. Dazu am Strassenrand immer wieder Fotografen, ein echtes Großereignis.

In Carmelo haben wir gefrühstückt. Auch eine sehr schöne alte Stadt, die an der Mündung des Arroyo de las Vacas in den Rio de la Plata (der hier überall quasi ein Meer ist, der Übergang zum Atlantik ist kaum merkbar) liegt und daher eine sehenswerte (Zwei-)Uferpromenade, schöne Strände und einen großen Park hat, in dem überall Pferde grasen.

Weiter ging es über Dolores und Mercedes zur Grenzstadt Frey Benitos. Dort gibt es eine – die südlichste – Brücke über den Rio Uruguay, der gleichzeitig die Grenze zu Argentinien bildet.

Wegen der Brücke (bzw weil es keinen anderen Übergang gibt) mußten wir ein ganzes Stück nach Norden und dann auf der anderen Seite wieder nach Süden fahren.

Nach eingehender Passkontrolle – wir hatten uns schon über die Unklompliziertheit gewundert – fuhren wir endlich auf die Brücke zu, dann kam aber ein Polizeiauto hinter uns hergefahren und wir wurden zur Zollabfertigung zurück geschickt, aber immerhin mit dem freundlichen Vermerk, wir wären „not in trouble“.

Nach einigem Hin und Her und mehreren Zwischenstationen war auch das geklärt und wir überquerten den Rio Uruguay, echt grandios, wie groß die Flüsse hier sind.

Nach einem abgebrochenen Versuch, in einem Thermalbad zu übernachten – völlig überfüllt, wir hatten eher an Wellness im Sinn, außerdem war es total heiß und die Aussicht auf 40 Grand heiße Quellen nicht wirklich reizvoll und zuletzt war auch noch das Campen in der Therme (anders als bei Overlander angegeben) nicht erlaubt – sind wir weiter nach Zarate, wo wir auf einem wirklich sehr speziellem Gelände gelandet sind. Er umfasst 30000 Hektar, liegt direkt am Rio de la Plata und wir wurden gewarnt, nicht in bestimmte Gebiete zu gehen, da das totale Wildnis wäre und man sich dort unrettbar verlaufen könne (?). Das ganze Gelände ist echt cool, mit zum Teil sehr speziellen Unterkünften (siehe Fotos), „abgestellten“ Schiffen – z.T. zum Hotel umgebaut – , Picknick- und Angelplätzen. Allein der Weg bis zur Camping Area waren einige Kilometer durch Sandwege, Chingi sah aus, als hätte er an Paris-Dakkar teilgenommen. Der Pförtner/Verwalter hat uns sehr nett begrüßt, gefragt wo wir herkämen und uns dann eingeladen, zu übernachten. Als wir ankamen war noch überall Fiesta, es wurde gegrillt, Musik gemacht, geangelt und gespielt oder mit Quads durch´s Gelände oder Jetskis durchs Wasser gefahren. Zum Glück war es Sonntagabend, das Wochenende ging zu Ende und es kehrte Ruhe ein, so dass wir schließlich fast alleine im Wald am Rio de la Plata standen. Ein sehr besonderer Standort!

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