Heute morgen wurden wir von unseren Vermieterin mit den Worten: „Que frio“ (wie kalt) begrüßt. Ja, es war bewölkt und hatte geregnet, die Sonne schien nicht und es waren bei hoher Luftfeuchtigkeit am Morgen erst 25 Grad. Wir waren trotzdem schon wieder nass geschwitzt. Dieses unterschiedliche Empfinden ist schon sehr witzig und wir mussten wieder an unsere brasilianischen Nachbarn in Bariloche denken, wo wir nach den kalten Tagen in Patagonien in kurzen Hosen die 25 Grad genossen, während die Brasilianer mit Mütze und in Daunenjacken über die Kälte klagten. Dass alles relativ ist weiß man zwar, wird uns auf dieser Reise nochmal besonders deutlich.
Nach unserem Umzug in das nahe Hostal haben wir uns mit dem Bus wieder auf den Weg zum Nationalpark gemacht.
Als erstes haben wir eine Bootsfahrt gemacht, die zwei Stunden dauert und hier zum Pflichtprogramm gehört. Erst wurde man mit einem offenen Elektrobus durch den Regenwald zur Anlegestelle gefahren. Dort ging man mit Rettungsweste und wasserdichtem Sack ausgerüstet auf ein Boot. Dies fuhr dann durch den Dschungel den Fluss „zwischen“ Argentinien und Brasilien entlang- vorbei an einigen kleineren Fällen – schließlich zu zwei verschiedenen sehr hohen Wasserfällen und zwar sehr, sehr dicht dran. Von unten ist es noch einmal beeindruckender, die Wassermassen auf sich zustürzen zu sehen. Das galt umso mehr, als es offensichtlich zum Programm gehört, die Wasserfälle füe alle Sinne erfahrbar zu machen, sprich, die Passagiere so richtig zu duschen, und zwar so intensiv (man fuhr mehrfach quasi den Wasserfall rein, damit auch keine Bootsseite davonkam), so dass man die Brille abnehmen musste, ehe sie einem von der Nase gefegt wurde. Fast noch faszinierender als das Wasser von oben waren die starken Strudel und Wellen von unten. Völlig durchnässt kam man dann wieder zur Anlegestelle und fuhr dann mit dem Elektrobus durch den Dschungel zurück. Wir waren zum Glück vorgewarnt und hatten Regenjacken und Wechselwäsche mit…
Dazu passte es sehr gut, dass uns heute mal so richtig verdeutlicht wurde, warum das hier Regenwald heißt. Zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise hat es den Rest des Tages immer wieder so aus Eimern geschüttet, wie man es bei uns wirklich selten erlebt…
Angesichts der daraus resultierenden längeren Kaffeepausen verblieb es dann beim sog. Upper Trail, der auf Metallbrücken praktisch die ganze Zeit auf der Abbruchkante, also an der Stelle, wo die Flüsse abstürzen, entlangführt. Abwechselnd ging man erst über den Fluss und gelangte dann auf eine Aussichtsplattform, von der aus man den Fall dann direkt sehen konnte. Der Trail war trotz oder auch gerade wegen des Regens wunderschön und irgendwie verzaubert.
Im Hostal ging es erstmal unter die heiße Dusche.


















