20.11.22: Heute mal tote Bäume

Nach einem entspannten Frühstück sind wir aufgebrochen, als gerade ein neuer Trupp „Seabridge PanAm-Fahrer“ auf den Campingplatz kam (jetzt haben wir wohl alle von denen gesehen, die ihre Autos auf demselben Schiff hatten). Nachmittags sind wir – nach zuletzt über 50 km Schotterpiste – im Monument Nacional Bosques Petrificado de Jaramillo angekommen, die Anfahrt war nicht so leicht, da die erste Strasse dorthin gesperrt war und am Tor auch noch ein Haufen toter – halb mumifizierter -Wildhunde o.ä. lag, echt gruselig.

Es gab ein kleines Infozentrum und einen 2km langen Pfad durch die heiße Wüste. Vor 120 Millionen Jahren, im Jurazeitalter, wuchsen in dem Gebiet große Bäume, Araucaria mirabilis, eine Pinienart, die eine Höhe von 40 m und Durchmesser bis 3 m erreichte und bis zu 1000 Jahre alt wurde. Es kam dann zu Vulkanausbrüchen, in Folge derer Stürme mit 300 kmh entstanden. Dadurch fielen die Bäume um und wurden meterhoch mit Asche bedeckt. Anschließend fand durch den Druck ein Mineralisierungsprozess statt. Im Laufe der Jahrmillionen wurden die Stämme durch Erosion wieder freigelegt.

Neben der absolut tollen Wüstenlandschaft mit unendlicher Weite, waren diese Baumstämme total faszinierend. Neben der Vorstellung, dass sich an diesen Bäumen Dinosaurier die Köpfe gekratzt haben, war das Holz absolut noch als solches zu erkennen, nur eben aus Stein. In manchen Teilen dachte man, es lägen – wie im Wald – große Holz- oder Rindenspäne auf dem Boden, aber auch die waren versteinert. Wir waren mal wieder wie fast immer die einzigen Besucher. Es war sehr heiß und nirgendwo gab es auch nur einen Hauch von Schatten. Nach dem zweistündigen Rundweg fuhren wir weiter.

Der Campingplatz auf der Estancia Paloma vor dem Nationalpark war leider geschlossen, nach Auskunft des Rangers wegen Wassermangel, so mussten wir noch drei weitere Stunden nach Puerto San Julian fahren.

Auf dem Weg sahen wir unzählige Guanakos, Nandus mit Küken und endlich auch nochmal ein Gürteltier, welches sich allerdings vor uns in einem Gebüsch versteckte, nachdem es zuerst versucht hatte, sich einzugraben.

Als wir in Puerto San Julian ausstiegen, war starker Wind und nur 4 Grad. Nach der Hitze in der Wüste ein extremer Wechsel.

Da wir morgen nach Chile weiter reisen wollen und da strenge Lebensmittel-Einfuhr-Bestimmungen sind, haben wir noch unsere restlichen frischen Lebensmittel verkocht. Steffen wollte schon Chile umfahren. Auf so einer Reise muss man doch öfter seine Komfortzone verlassen. Was für den einen die handtellergroßen Spinnen sind, ist für den anderen der Verzicht auf Vorratshaltung (er fürchtet um seine Malbec-Vorräte(:-)), allerdings, jetzt wo wir alle Eier kochen müssen, könnte auch Anne einem Verzicht von Chile nähertreten (:- !)

2 Kommentare

  1. Ihr Lieben,
    eure Berichte sind total spannend, ich warte wirklich schon jeden Tag darauf. Hab jetzt schon eine Menge über allerlei Tiere erfahren 😁. Schön wäre noch, wenn ihr die Tour in die Karte eintragen würdet…
    Wie ist eigentlich die WM Stimmung in Argentinien? Merkt ihr davon schon was?
    Liebe Grüße von Anke

  2. Eure Reise führt ja nicht nur räumlich weit weg aus unserer Welt in D. Danke für eure Eindrücke

    Safe travels

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