21.2.23: Balcon de Pissis

Nach einem gemütlichem Frühstück und wieder Telefonaten mit den Kindern (Henri hat auch Runde 2 überstanden) fuhren wir los. Unser Ziel war der Balcon de Pissis, der 4700 m hoch liegt und von dem man einen gigantischen Ausblick auf viele 6000-7000 m hohe Vulkane haben soll. Wir sind so fasziniert von den Anden, dass es uns wirklich schwer fällt, uns zu trennen. Wir haben sogar überlegt, nocheinmal zu einem Grenzübergang-Pass (hier ist der Paso San Francisco nach Chile auch auf über 4700 m) zu fahren (ohne die Grenzprozedur natürlich), so toll finden wir die Anden hier, haben uns aber doch dagegen entschieden. Deshalb ist das heute wahrscheinlich die Abschiedstour von den Hochanden.

Wir starteten in Fiambalá auf 1600 m Höhe. Nach einer Stunde Fahrt auf der guten Ruta 60 – auch hier schon durch Schluchten und mehrfarbige Berge – hatten wir immerhin schon 3500 m erreicht und ging es ab auf die Schotterpiste. Ziemlich schnell ging es steil bergan und wir erreichten ein Hochplateau auf 4200 m Höhe. Die Landschaft war wieder atemberaubend. Neben den bunten Bergen gab es Seen in allen Farben, weiß, grün, blau, schwarz und türkis. Dazu wieder viele Flamingos und Vicun(j)as. Wir hielten immer wieder an, um uns umzuschauen und um zu fotografieren. Allerdings konnten wir auf dieser Höhe wirklich nur ganz kleine Strecken laufen, man fühlt sich sofort wir nach einem Marathonlauf. Zwischendurch ging es auf knapp 4800 m hoch. Wir fuhren immer weiter, leider war unser Ziel weder ausgeschildert noch auf der Karte gut zu erkennen, die Wege verzweigten sich auch immer mehr, teilweise waren sie auch wieder so schlecht, dass wir in der Nähe der Wege querfeldein fuhren, damit werden wir (genau wie mit den Flussdurchquerungen) auch immer lockerer…

Irgendwann war es so spät, dass wir beschlossen umzukehren, da der Balcon einfach nicht in Sicht kam und die Strecke zunehmend durch relativ tiefe Flussläufe ging. Wir trösteten uns damit, dass der Ausflug auch ohne den Balcon grandios gewesen war. Auf dem Rückweg kamen wir an einer Aussichtsplattform vorbei, bei der unser Navi auf einmal „Balcon de Pissis“ anzeigte. Wir waren also schon vor über einer Stunde daran vorbei gefahren. Gut, wir hatten vielleicht auch ein anderes Bild von einem „Balkon“, aber ein Schild hätte man ja auch mal aufstellen können. Andererseits wären wir sonst bestimmt nicht weiter gefahren und hätten viel verpasst.

Gerade noch im Hellen um 20.00 Uhr waren wir wieder in Fiambalá und kauften noch schnell für unser Abendessen ein. Zum Glück sind die Faschingsferien heute vorbei und der Campingplatz wieder relativ leer und leise (soweit es in Argentinien überhaupt jemals leise ist).

Morgen starten wie wohl (leider) mit den Kontinentquerung (der ist hier oben ja doch etwas breiter), allmählich müssen wir Richtung Atlantikküste zurück.

Ein Kommentar

  1. Ich bin ja immer noch nicht so richtig sicher, ob ihr wirklich unterwegs seid. 🙂
    Eure Fotos sehen so spektakulär aus, dass sie doch bestimmt aus einem Katalog sind.
    Außerdem verwirrt ihr mich immer wieder mit den Temperaturextremen. Mals sind es 2 Grad und dann sitzt Steffen auf einmal wieder im T Shirt am Wasser. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu.
    Und obwohl ich euch eine endlos lange Reise natürlich wünsche, finde ich es auch toll, euch langsma wieder näher kommen zu wissen. 🙂
    Ich bin auch ganz neugierig, was Henri gerade treibt. Was treibt er denn in Oslo?
    Viele Grüße
    Susanne

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