Mittags haben wir uns mal wieder mit der deutschen Ärztin im Café getroffen, die Überweisung bekommen und uns noch unterhalten und dadurch etwas Einblick ins Gesundheitssystem bekommen. Hier verdienen die Ärzte laut unserer Ärztin in Argentinien so wenig, dass viele noch Nebenjobs haben.
Als die Rede auf die Unruhen in Peru kamen, erzählte sie, dass sie die Lage in Argentinien monentan auch als instabil einschätze. Gerade um die Weihnachtszeit, wenn die sozialen Ungerechtigkeiten besonders offensichtlich würden, weil eben nicht alle viele Geschenke und ein halbes Rind fürs Asado kaufen könnten, käme es oft zu Unruhen. Zum Glück habe Argentinien die Weltmeisterschaft gewonnen, darüber seien alle so glücklich, dass sich das politisch sehr stabilisierend auswirke.
Nach dem MRT in einem diesmal gar nicht gruseligem Krankenhaus sind wir noch ein eine echt tolle interaktive Van-Gogh-Ausstellung gegangen (Amelie hatte versucht, in diese in New York zu kommen). Am tollsten war eine Virtual-Reality-Brille, die man sich aufsetzen konnte und damit in einem Van-Gogh-Bild umherspazieren konnte. Mit Umgucken und durch ein Dorf in ein Haus /Zimmer gehen, echt sehr abgefahren!
Danach war es endlich so kühl, dass wir um 23.00 Uhr noch in der Fußgängerzone essen gegangen sind. Da rennen auch dann noch viele kleine Kinder rum. Der Lebensrhythmus ist hier einfach anders!
Und noch mal: die Leute sind so grundsätzlich nett und freundlich und hilfsbereit. Das macht wirklich ein anderes Lebensgefühl. Z.B. wollte Anne heute morgen in einem Schreibwarenladen Tesafilm kaufen, um die zerrissene Karte zu reparieren. Leider wusste sie das Wort dafür nicht. Aber der Verkäufer hat darauf bestanden, dass sie es auf Spanisch umschreibt, ohne Hände und Füße und Malen und hat sie immer wieder ermuntert. Als sie es schließlich geschafft hat, hat er ihr auf die Schulter geklopft und ihr das Tesafilm geschenkt, weil sie so schön Spanisch spricht. Solche tollen Kleinigkeiten erleben wir hier täglich und das macht einfach ein sehr schönes Gefühl.
